Die unterschätzte Kraft der Stille für Geist und Gesundheit

‚Leben jetzt‘ über den Wert der Stille – und warum sie so schwer zu ertragen ist

Sankt Augustin / Nettetal, 29. Oktober 2024 – Der Herbst gilt vielen Menschen als die stille Jahreszeit, geprägt von Totensonntag, vom Fall der Blätter und den spürbar kürzeren Tagen. Wie sich Ruhe und Stille gestalten und bei langen Phasen aushalten lassen, und welche gesundheitliche Wirkung sie haben, darum geht es in der November-Ausgabe der Zeitschrift ‚Leben jetzt‘. In zahlreichen Beiträgen, Impulsen und Interviews zeigt die Redaktion, „warum Stille kein lästiges Muss, sondern ein wertvolles Plus für unsere Seele und unseren Glauben ist“.

So besitzt Stille in allen Kulturen eine hohe Symbolkraft. „Sie steht für inneren und äußeren Frieden, für Ruhe und Geborgenheit, für Besinnung und Ehrfurcht. Sie ist überall, man muss sie nur suchen“, heißt es in den Beiträgen. Zu finden sei sie unter anderem in Bibliotheken und Klöstern, wo es bis heute ruhig zugeht; außerdem in Schweigeminuten, über deren Ursprung das Magazin aufklärt, sowie beim stillen Gedenken an Allerheiligen und Allerseelen. Manchmal mute das Schweigen „beinahe wie aus der Zeit gefallen an“, andererseits zeigten Untersuchungen immer wieder, „dass Konzentrations- und Merkfähigkeit erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn man sich ständig akustischen Reizen aussetzt“.

Eine Mindestdosis Natur pro Woche

Ruhe und Stille haben auch eine positive Wirkung auf die Gesundheit, zum Beispiel in der Natur bei einer Waldwanderung oder auf einem abendlichen Spaziergang. „Atem und Geist werden ruhiger, auch der Blutdruck reguliert sich“, schreibt das Autoren-Team. In Ländern wie Finnland seien Naturerlebnisse daher bereits Teil der Gesundheitspolitik. „Zur Vorbeugung gegen Depression, Kurzsichtigkeit und Übergewicht empfehlen finnische Mediziner eine Mindestdosis Natur pro Woche“.

Ruhe und Stille heißt aber nicht nur auf Reden zu verzichten. Das betonen der Steyler Missionar Pater Thomas Heck SVD und die Steyler Ordensschwester Maria Illich SSpS in einem gemeinsamen Interview. Es gehe auch um den Kontakt zu sich selbst und darum „den inneren, geistlichen Prozess zu tragen“. Die Gesellschaft habe „uns sehr stark dahin erzogen hat, ständig produktiv, erfolgreich, glücklich sein zu müssen. Das lässt uns aber letztlich ausbrennen.“ Die beiden empfehlen daher Exerzitien, um zu entdecken, „was es für eine andere Sehnsucht in uns selbst gibt“.

Die Arktis: Der schönste Konzertsaal der Welt

In einem weiteren Interview berichtet Birgit Lutz von ihren Erfahrungen bei langen Expeditionen zum Nordpol oder in Grönland. Man nehme viel intensiver jede Veränderung wahr, „ob sich das Geräusch des Windes verändert, ob jemand etwas ruft oder wie meine Skier klingen“. Ein Kollege habe unterwegs immer klassische Musik gehört, „für ihn war das unendlich scheinende Eis der schönste Konzertsaal der Welt“. Doch die Faszination der Stille habe auch Grenzen. „Wenn alles gleich aussieht, ist es schwierig, sich für die nächsten 20 Kilometer zu motivieren. Mangels Außenreizen bekommt allerdings auch alles, was passiert, eine größere Bedeutung.“

Die Journalistin Xenia Frenkel schreibt in ihrem Beitrag: „In unserer hoch technisierten Welt ist Stille ein rares Gut. Umso dringender brauchen wir Auszeiten, Räume der Ruhe und Stille, um für einen Moment wieder bei uns anzukommen.“ Man könne lernen Stille zu ertragen und zu genießen. Dafür müsse man sich bewusst machen, dass sie „nicht gleichbedeutend ist mit Langeweile, Bewegungslosigkeit oder Einsamkeit“.

Stille aushalten kann geübt werden

Dennoch müsse Stille geübt werden. „Es ist ja nicht so, dass sich in der Stille sogleich himmlischer Frieden und Glückseligkeit ausbreiteten.“ Sie könne durchaus etwas Beängstigendes und Unheimliches haben. „Nicht selten melden sich Stimmen, die eher unangenehme Empfindungen wecken, an unerledigte Arbeiten und ungelöste Konflikte erinnern. Dinge, die man bis dahin mit lärmender Geschäftigkeit verdrängen konnte, drängen mit einem Mal ins Bewusstsein.“

Die Ausgabe, die ab sofort im Abonnement sowie online unter https://steyler-klosterladen.eu/fuer-mich erhältlich ist, geht auch auf Aktions- und Feiertage im Monat November ein. So zum Beispiel auf die Feiern zu Ehren von Sankt Martin. Dazu gibt es ein einfaches Rezept für so genannte Weckmänner oder Martinswecken.

Das Magazin ‚Leben jetzt‘ wird vom Medienapostolat der Steyler Missionare herausgegeben und erscheint 11-mal im Jahr. Mit dem Erlös werden weltweit soziale und pastorale Projekte unterstützt. Ein kostenloses Probeheft ist erhältlich unter www.steyler-klosterladen.eu/probeheft oder Telefon (02157) 1202-37.

Weitere Informationen zum Magazin unter https://www.lebenjetzt.eu

Die Steyler Missionare sind mit weltweit rund 6.000 Mitgliedern in 80 Ländern eine der großen katholischen Ordensgemeinschaften. Die Ordensbrüder arbeiten nach ihrer Ausbildung in der Seelsorge in Kirchengemeinden, in Kommunikationsberufen oder Medienarbeit, in der Wissenschaft, in Friedensprojekten oder an Schulen und Krankenhäusern. Die „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ (Societas Verbi Divini SVD) – so der offizielle Name der Steyler Missionare – wurde von Arnold Janssen in Steyl (NL) gegründet. Das ordenseigene Medienapostolat entwickelt und vertreibt seit 1874, also seit 150 Jahren, Zeitschriften, Kalender und weitere Medien für Deutschland, Österreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande. ( https://www.steyler.de/de/medienapostolat/)

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