Silber wird Währungsreserve. Russische Nationalbank macht den Anfang

Eine Entscheidung der russischen Regierung könnte jetzt zu einem echten Paradigmenwechsel führen.

Alle Augen sind auf Gold gerichtet, längst sind die Zentralbanken als Großkäufer unterwegs. Gold hat den Euro weltweit als zweitwichtigste Währungsreserve abgelöst. Diese Entwicklung hat maßgeblich zu einem fulminanten Anstieg des Goldpreises beigetragen, der im dritten Quartal auf über 2.600 US$ gehoben wurde. Obwohl Silber ebenfalls gestiegen ist, liegt es noch immer deutlich zurück, im Vergleich zu Gold ist es sehr günstig, außerdem hat es noch einen guten Weg bis zu seinem Allzeithoch vor sich, wogegen Gold laufend neue Höchststände erklommen hat. Der Silbermarkt ist klein, deshalb ist der Preis schwankungsanfällig. China hält sich seit mehreren Monaten mit Goldkäufen zurück, jedenfalls offiziell. Es importiert jedoch große Mengen an Silber, weil diese für viele industrielle Anwendungen benötigt werden, so etwa für die Herstellung von Solarzellen und Elektroautos.

Eine Entscheidung der russischen Regierung könnte jetzt zu einem echten Paradigmenwechsel führen. In den kommenden drei Jahren sollen für umgerechnet mehr als eine halbe Milliarde US$ Silber und Platinmetalle in den Russischen Staatsfonds eingelagert werden. Dies geht aus einem Haushaltsentwurf der Regierung hervor, der Ende September veröffentlicht wurde.

Laut einer Erklärung des Finanzministeriums soll die Bildung einer Reserve von verarbeiteten Edelmetallen als Teil des russischen Staatsfonds dazu beitragen, einen ausgeglichenen föderalen Haushalt und eine stabile wirtschaftliche Entwicklung zu gewährleisten sowie die industriellen Bedürfnisse der Russischen Föderation im Notfall zu decken. Der Finanzexperte Willem Middelkoop äußerte die Vermutung, man wolle damit auch Druck auf den Papier-Silbermarkt an der New Yorker Metallbörse COMEX ausüben. Wenn nämlich größere Teile der physischen Silberbestände aus dem Markt genommen werden, wirkt sich das schnell auf den Markt der Zertifikate aus, sofern dort die physische Auslieferung verlangt wird. Genau das ist in zunehmendem Maße der Fall. Was den Brüdern Hunt und den Silber-Freunden auf Reddit nicht gelungen ist, könnte der russische Staatsfonds hinbekommen – der physische Markt wird geleert, daraufhin steigen die Preise erheblich.

Klarerweise möchte Rußland damit auch einer durch andere Ursachen ausgelösten Verknappung und Verteuerung dieser Metalle zuvorkommen. Es steht damit nicht allein, denn auch die EU und die USA haben strategische Überlegungen angestellt, wie man die Versorgung mit kritischen Rohstoffen sicherstellen kann. Rußland gehört zu den wichtigen Exporteuren bestimmter Rohstoffe wie z. B. Palladium und legt inzwischen großen Wert auf die Kontrolle dieser Ressourcen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat im Zusammenhang damit den Vorschlag geäußert, eine Beschränkung des Exports kritischer Metalle wie Uran, Titan und Nickel in Erwägung zu ziehen. Im Zuge ihrer Strategieänderung will die russische Regierung ihre Staatsreserven mit Gold, Platin, Palladium und nun auch Silber füllen. Dadurch soll die Versorgung der russischen Industrie mit kritischen Rohstoffen gesichert werden.

Gleichzeitig kann man darin auch eine neue Bewertung von Silber durch die Zentralbanken erkennen. Silber würde sich dabei zu einem wichtigen Vermögenswert innerhalb des Staatsfonds entwickeln, insbesondere auch durch die damit verbundenen Preissteigerungen. Nachdem sich in den vergangenen Jahren Gold bei den Zentralbanken wieder als gefragter Anlagewert etabliert hat, steht nun ein Paradigmenwechsel bei Silber bevor. Denn auch andere Staaten mit einem hohen Bedarf an diesem Metall, allen voran China, und können diese Idee leicht umsetzen. Die Gefahr für die westlichen Märkte besteht darin, sich weiterhin auf verbriefte Lieferansprüche („Papiersilber“) zu verlassen, während sich die Silberlager in London und New York leeren. Die einzige Möglichkeit, an dieser Entwicklung zu partizipieren, besteht im Kauf physischer Bestände. Ganz sicher hat Elon Musk das Thema auf dem Schirm, weil seine Unternehmen auf Silber angewiesen sind.

Der Strategiewechsel Rußlands ist eine direkte Folge der Sanktionen, die gegen dieses Land verhängt wurden, insbesondere des Ausschlusses vom SWIFT-System und der Beschlagnahmung der im Ausland gehaltenen Währungsreserven. Das Land konzentriert sich seither auf alternative Reserven wie Gold, das sich mehr und mehr zur Alternativwährung für den Handel mit anderen Staaten entwickelt. Der Kauf von Silber durch eine Zentralbank ist allerdings ein Novum in unserer Zeit, da es bereits seit geraumer Zeit nicht mehr als Geldmetall verwendet wird. Das Metall wird dadurch zwar nicht automatisch zum Zahlungsmittel. Es wird aber von der ersten Zentralbank als strategisches Gut wahrgenommen, und dieses Beispiel wird Schule machen – bei anderen Zentralbanken, bei Vermögensverwaltern und Fonds, bei der Industrie und schließlich bei privaten Anlegern.

Zentralbanken und Regierungen fangen damit an, ihre Einstellung gegenüber Silber zu überdenken – wahrscheinlich nicht in unseren Ländern, aber ganz sicher innerhalb der BRICS-Länder. Einen ähnlichen Sichtwechsel gab es vor wenigen Jahren aufgrund der westlichen Sanktionen infolge des Ukrainekriegs zugunsten einer stärkeren Fokussierung auf Gold. Nach dessen starkem Preisanstieg könnte das wesentlich günstigere und industriell viel nützlichere Silber in den Mittelpunkt der strategischen Ausrichtung rücken. Dabei kommt diesem Metall seine Schlüsselrolle in zahlreichen Anwendungsbereichen von der Elektromobilität bis zur Medizintechnik zugute. Nahezu alle wichtigen technischen Trends stehen mit einem signifikanten Silberbedarf in Verbindung. Während Gold gehortet wird, wird Silber industriell verbraucht, in zunehmendem Maße in den zentralen Bereichen der Energiewende, nämlich elektrischen Autos sowie Solarmodulen. Regierungen, die sich gegenüber wirtschaftlichen Unsicherheiten absichern und der Industrie des eigenen oder eines befreundeten Landes eine sichere Versorgung mit Silber bieten wollen, werden früher oder später auf die Idee kommen, es einzulagern. Die russische Regierung hat sich bereits dazu entschlossen, weitere Staaten werden folgen.

Die Konsequenz, die sich daraus für den Privatanleger ergibt, ist eindeutig: Die jetzt beginnende Aufnahme von Silber in staatliche Depots wird sehr bald zu einer Austrocknung des physischen Silbermarkts führen. Dadurch wird der Silberpreis dauerhaft steigen – wenn auch wie bisher unter Schwankungen. Nur Silber ist wirklich Silber, wogegen ungedeckte Zertifikate nur bedruckte Zettel sind. Anleger sollten vor allem im Silbermarkt jegliche Papieranlagen meiden, also Optionsscheine, Futures, sogar ETF-Anteile und schwer verständliche Anlageinstrumente von Instituten. Sobald sich der physische Silbermarkt vom Papiermarkt der COMEX abkoppelt, geht es beim Silberpreis nur noch um richtiges Silber, also das echte Material. Das ist der Hauptgrund, warum eine Anlage in physischem Edelmetall jeder anderen Silberanlage überlegen ist. Wer schlau ist, kommt den russischen Regierungsplänen zuvor.

Die EM Global Service AG ist ein starker Partner, wenn es darum geht, Ihr persönliches Depot aus physischen Edelmetallen aufzubauen. Ob dies in kleinen Schritten oder mit einer größeren Anlagesumme geschieht, entscheiden Sie selbst. Von Anfang an genießen Sie die Vorteile sicherer Verwahrung, eines kontinuierlichen Wertzuwachses und des mehrwertsteuerfreien Silberkaufs.

Die EM Global Service AG wurde im Jahr 2010 gegründet. Die EM Global Service AG ist eines der traditionsreichsten und führenden Edelmetall-Handelsunternehmen in Liechtenstein. Mitte im Herzen Europas bietet die EM Global Service kundenorientierte Investitionsmöglichkeiten im Edelmetallbereich.
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